Auf dem Weg zum Unesco Global Geopark

Am 23. November fand im Beisein des Ministers für Raumentwicklung, Claude Turmes, der Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, Carole Dieschbourg, sowie der Präsidentin der Luxemburger Kommission für die Zusammenarbeit mit der UNESCO, Simone Beck, die Bekanntgabe der Einreichung der Bewerbung des Natur- & Geopark Mëllerdall für eine Mitgliedschaft im internationalen Netzwerk der UNESCO Global Geoparks statt.

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    Carole Dieschbourg, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung
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    Gruppenbild
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    Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung
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    Simone Beck, Präsidentin der Luxemburger Kommission für die Zusammenarbeit mit der UNESCO

 

Was sind UNESCO Global Geoparks und warum strebt der NGPM das Label an?

Der Natur- & Geopark Mëllerdall (NGPM) strebt die Mitgliedschaft im internationalen Programm der UNESCO Global Geoparks an. Da die UNESCO der Region bereits bei der ersten Bewerbung 2017 großes Potenzial und ein international bemerkenswertes geologisches Erbe bescheinigt hat, war für alle Beteiligten von Anfang klar, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Kandidatur erfolgen sollte. Diese wurde nun eingereicht, nachdem intensiv an der Verbesserung der Kritikpunkte gearbeitet wurde.

UNESCO Global Geoparks sind Regionen mit Stätten und Landschaften von international anerkannter geologischer Bedeutung, deren Wert durch ein Gesamtkonzept erlebbar wird, das die Bereiche Bildung, Schutz und nachhaltige Entwicklung umfasst. Sie arbeiten für die Menschen und Gemeinden ihrer Region, bringen den Menschen vor Ort den Wert ihres geologischen Erbes näher und schaffen so eine Identifikation mit der Region. Sie fördern Geotourismus und Regionalentwicklung und greifen die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft wie Themen des globalen Wandels (Klimawandel, Naturgefahren) auf.

Damit passt der NGPM mit seinen verschiedenen Diensten (Ökonomischer Dienst, Regionale Produkte, Bildung, Trinkwasserschutz, Klima & erneuerbare Energien, Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes, Geologie, Schutz von Natur und Landschaft) sehr gut in das Konzept. Der NGPM verfolgt wie die UNESCO Global Geoparks auch die Globalen Nachhaltigkeitsziele.

Vor über 200 Millionen Jahren gab es tatsächlich ein Meer in der Region des Natur- & Geopark Mëllerdall. Die faszinierende Sandsteinlandschaft, welche damals den Meeresboden bildete, zeigt auch heute noch zahlreiche Spuren auf, die uns tiefe Einblicke in die Geschichte der Region bieten. Darüber hinaus spielt der Luxemburger Sandstein eine zentrale Rolle in der Region des Müllerthals und schafft somit die Verbindung der Geologie mit zahlreichen anderen Bereichen, wie beispielsweise des kulturellen, natürlichen und immateriellen Erbes sowie der Trinkwasserversorgung.

Durch das Erlangen des Labels wird das Wissen rund um die beeindruckende Region des Müllerthals mit ihren geologisch interessanten Orten sowie ihrem besonderen Natur- und Kulturerbe deutlich mehr Personen erreichen als zuvor. Denn das Label bedeutet auch eine internationale Anerkennung.

Die UNESCO Global Geoparks sind in einem internationalen Netzwerk miteinander verbunden. Regelmäßige Netzwerktreffen bieten die Möglichkeit des intensiven Austauschs und Netzwerkens, der Ideenfindung und des voneinander Lernens.

Die Kandidatur konkretisiert die territoriale Vision der Landesplanung für die Region Mëllerdall

"Die Kandidatur des Natur- & Geopark Mëllerdall zur Anerkennung als UNESCO Global Geopark konkretisiert die territoriale Vision der Landesplanung für die Region Mëllerdall", so Claude Turmes, dem die Naturparke als Minister für Raumentwicklung unterstellt sind. "Des Weiteren freue ich mich, dass bei UNESCO Global Geoparks, die Geologie als Mittel genutzt wird um den heutigen und künftigen Generationen zu erklären wo wir herkommen, um auf Basis von dem Wissen die Zukunft nachhaltig zu gestalten. Aus diesem Grunde habe ich von Beginn an die Überlegungen zur UNESCO-Kandidatur des Natur- & Geopark Mëllerdall nicht nur politisch, sondern auch finanziell unterstützt, z.B mit der Finanzierung des Postens einer Geologin, der von der UNESCO gefordert wird. Ich freue mich heute über diese qualitativ hochwertige Bewerbung und bleibe weiterhin zuversichtlich, dass wir dieses weltweit anerkannte Label erhalten werden."

Eine Kandidatur im Einklang mit dem nachhaltigen Naturparkkonzept der Landesplanung

Carole Dieschbourg, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, sagte dazu: "Als Kind des Müllerthals freue ich mich ganz besonders über die vielversprechenden Aussichten im Zusammenhang mit dem UNESCO Global Geopark Label. Zweifellos wird das Konzept dieser Kandidatur dazu beitragen, in dieser schönen und einzigartigen ländlichen Region eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Das Dossier ist perfekt mit unserem Naturparkkonzept abgestimmt, welches die Förderung der Bereiche Natur- und Umweltschutz, sanfter Tourismus, nachhaltige wirtschaftliche und soziokulturelle Entwicklung sowie die Lebens- und Wohnqualität der Menschen in den Vordergrund stellt."

Eine Kandidatur mit vielversprechenden Weichen für die kulturelle Entwicklung der Region

Die Ministerin für Kultur, Sam Tanson, konnte der Pressekonferenz leider nicht beiwohnen, vermerkte aber Folgendes zur Bewerbung: "Die Schönheit der Landschaft des Natur- & Geopark Mëllerdall verleiht der Region auch über die Grenzen hinaus einen besonderen kulturellen Anreiz als Erholungs- und Freizeitgebiet. Ich konnte mich vor kurzem selbst vom nachhaltigen Umgang mit diesem einzigartigen Natur- und Kulturerbe überzeugen. In der erneuten Kandidatur für das Programm der UNESCO Global Geoparks sehe ich vielversprechende Weichen für die zukünftige Entwicklung der Region und internationale Zusammenarbeit."

Wie sieht der Ablauf der Kandidatur aus?

Die rund 50-seitige Kandidatur wurde nun eingereicht. Zunächst wird sie von der UNESCO geprüft, bevor dann im Frühjahr/Sommer 2021 zwei Gutachter der UNESCO Global Geoparks die Region besuchen und begutachten werden. Das Ergebnis der Kandidatur wird im Frühjahr 2022 bekannt gegeben.

Welche Kritikpunkte gab es bei der letzten Bewerbung des NGPM und wie wurde an den Kritikpunkten gearbeitet?

Der NGPM hatte sich bereits im Jahr 2017, ein Jahr nach seiner Gründung, dazu entschlossen, eine Mitgliedschaft im Netzwerk der UNESCO Global Geoparks anzustreben. Allerdings wurde diese erste Bewerbung im September 2018 nicht zurückbehalten. Die UNESCO hat der Region großes Potential und ein international bemerkenswertes geologisches Erbe bescheinigt.

Ausschlaggebend für die Ablehnung war die fehlende Verankerung des Geopark-Konzeptes in der Region. Die UNESCO sprach Empfehlungen aus, die Sichtbarkeit des Natur- & Geopark Mëllerdall zu verbessern und sich aktiver im internationalen Netzwerk der UNESCO Global Geoparks einzubringen.

In den vergangenen Jahren wurde nicht nur stetig an allen bestehenden Projekten des NGPM weitergearbeitet, sondern auch sehr gezielt an den Kritikpunkten der letzten Bewerbung. Die allgemeine Sichtbarkeit des NGPM sowie die Information über die angestrebte Bewerbung wurden durch verstärkte Maßnahmen im Bereich Kommunikation erreicht, wofür eine Person eingestellt wurde. Dadurch wurde die Präsenz des NGPM auf den unterschiedlichsten Kanälen deutlich gesteigert. Dies sowohl in den Printmedien, als auch auf den sozialen Medien wie Facebook, instagram und YouTube. Auch die Website des NGPM wurde überarbeitet. Die Einwohner der Region wurden unter anderem durch Informationen in den Gemeindeblättern auf die Bewerbung aufmerksam gemacht. Zudem wurden Informationsschilder in der Region des NGPM aufgestellt, die unter anderem das bemerkenswerte geologische Erbe unterstreichen.

Auch im Bereich des Netzwerkens hat sich inzwischen Einiges getan. Neben regelmäßigen Netzwerk-Treffen mit den benachbarten UNESCO Global Geoparks Famenne-Ardenne (B) und Vulkaneifel (D), nahmen Mitarbeiter des NGPM an internationalen Netzwerktreffen sowie am "International Intensive Course on UNESCO Global Geoparks" in Lesbos, Griechenland, teil, wo sie die Region vorstellen konnten und noch einmal über Ziele und Inhalte von UNESCO Global Geoparks geschult wurden. Hier wurden auch weitere wertvolle Kontakte zu anderen UNESCO Global Geoparks geknüpft und gezielte Fragen gestellt. Aktuell findet ein regelmäßiger Austausch zwischen dem NGPM und dem internationalen Netzwerk der UNESCO Global Geoparks statt. Aus diesen Treffen haben sich bereits erste konkrete Projekte ergeben, bei denen der NGPM mit anderen UNESCO Global Geoparks zusammenarbeitet.

Darüber hinaus freut sich der NGPM sehr über die tatkräftige regionale, nationale, sowie internationale Unterstützung und blickt sehr zuversichtlich in die Zukunft.

Pessemitteilung der Abteilung für Raumentwicklung / Ministerium für Energie und Raumentwicklung / Ministerium für Kultur / Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung / Natur- & Geopark Mëllerdall

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