Drei Fragen an Carole Dieschbourg

Interview von Carole Dieschbourg im Luxemburger Wort

Interview: Luxemburger Wort (Marc Schlammes)

Luxemburger Wort: Landwirtschaft, Wirtschaft, Wohnungsbau, Verkehr: Wo verfügt Luxemburg über das größte Potenzial, um CO2 einzusparen?

Carole Dieschbourg: Wenn wir bis 2050 klimaneutral sein wollen, muss in allen Bereichen gearbeitet werden. Mittelfristig birgt der Verkehr das größte Potenzial, von der Förderung der E-Mobilität, den Investitionen in den öffentlichen Transport, der Anhebung der Akzisen bei Benzin und Diesel bis hin zu landesplanerischen Akzenten. Wir müssen uns unserer EU-weit atypischen Situation mit dem enormen CO2-Anteil stellen. Im Wohnungsbau sind wir heute schon Vorreiter mit den effizientesten Neubauten und müssen nun das Augenmerk auf die Gebäudesanierung legen. Und die Klimaverantwortung der Landwirtschaft dürfen wir nicht vernachlässigen.

Luxemburger Wort: Wie wollen Sie gewährleisten, dass sich Bürger an der Ausarbeitung und Umsetzung des Energie- und Klimaplanes beteiligen?

Carole Dieschbourg: Wir sind dabei, das Beteiligungskonzept fertigzustellen. Das kann darauf hinauslaufen, dass die Bürger in Workshops oder themenbezogen eingebunden werden. Ein gutes Beispiel sind die kommunalen Teams im Rahmen des Klimapaktes. Unser Ziel ist es, die Einbeziehung zu institutionalisieren; das Klimagesetz soll eine entsprechende Ausrichtung erhalten. Wir möchten besonders die Jugendlichen stärker einbinden, denn sie fordern zu Recht mehr Klimaschutz. Das muss uns anspornen, mehr zu tun.

Luxemburger Wort: Inwiefern vereinfacht es die Arbeit, da nun Klima und Energie in einem Haus vereint sind und von einer Partei betreut werden?

Carole Dieschbourg: Wir arbeiten an einer Klimapolitik aus einem Guss. Klimaschutz und energetischer Wandel sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Die Regierung bekennt sich zu dieser Herausforderung und arbeitet entsprechend gut zusammen, über Partei-und Ressortgrenzen hinweg.

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